Jeden Tag Workout – Solltest du täglich trainieren?

Jeden Tag ein (Home) Workout? Solltest du täglich trainieren? Hier findest du die Vor- und Nachteile und erfährst, warum weniger manchmal mehr ist.

Spätestens in Zeiten von Corona ist es verlockend, jeden Tag Workouts zu absolvieren. Die Angebote sind schier unendlich und wir könnten täglich Stunden auf Youtube, Instagram und co. verbringen und „gemeinsam“ mit größeren und kleineren Fitness-Influencer*innen trainieren. Aber wie sinnvoll ist es wirklich, täglich zu trainieren? In diesem Blogartikel erfährst du:

  • Jeden Tag Workout – was bringt es täglich zu trainieren?
  • Workout oder Training – diesen Unterschied solltest du kennen
  • Die besten Tipps rund um tägliches Training

Jeden Tag Workout – was bringt es täglich zu trainieren?

„Sollte ich jeden Tag ein Workout machen?“

Viele Menschen verfolgen das Motto „No Days Off“. Seit wir unsere Workouts weitestgehend in die eigenen vier Wände verlegt haben und sie dadurch oftmals zeitsparender sind, fragen sich viele Menschen, ob sie täglich trainieren können oder sollten. Aber was bringen jeden Tag Workouts wirklich?

Jeden Tag Workout – das passiert körperlich

Grundsätzlich sind tägliche Workouts eine gute Möglichkeit, den eigenen Körper in Schwung zu bringen. Insbesondere, wenn du eine eher inaktive oder sitzende Tätigkeit hast, kommst du so dennoch auf etwas Bewegung. Das wirkt sich positiv auf viele körperliche Prozesse aus, kurbelt den Stoffwechsel an und erhöht den täglichen Kalorienbedarf.

Wenn die täglichen Workouts ausgewogen sind und jeden Tag einen anderen Schwerpunkt haben und optimal durchgeplant sind, bieten sie sogar eine großartige Möglichkeit, dich vielseitig zu fordern. Du setzt einen Trainingsreiz und kannst sogar Muskeln aufbauen oder deine Leistung steigern.

Sind die täglichen Workouts allerdings einseitig, alle gleich intensiv und ohne Abwechslung, kann es problematisch werden. Trainierst du jeden Tag intensiv und hart, wirst du früher oder später ins Übertraining gelangen. Wenn du jeden Tag nur 10 Minuten in geringer Intensität Workouts machst, wird der Trainingsreiz sehr schnell nicht mehr vorhanden sein. Dann gewöhnt sich dein Körper daran und verändert sich nichts. Schließlich können wir nicht immer das gleiche tun und andere Ergebnisse erwarten.

Jeden Tag ein Workout zu absolvieren, birgt immer ein gewisses Risiko. Denn es gibt eine – sehr seltene – goldene Mitte aus extrem gut geplantem und ausgewogenem Training, in der du sowohl täglich trainieren und deine Leistung steigern kannst. In den meisten Fällen jedoch werden tägliche Workouts jedoch ineffektiv. Denn entweder sind die Workouts gleichmäßig so wenig fordernd, dass sich nichts an  verändert und sie somit kein Training sind. Oder aber sie sind so fordernd, dass du dich überlastest. Dazu erfährst du gleich noch mehr. 

Was passiert, wenn du #täglich #Workouts machst? Hier kommen die Vor- und Nachteile, wenn du jeden Tag #Sport machen willst.

Jeden Tag Workout – das passiert mental

Mental kann es eine großartige Stütze sein, jeden Tag etwas zu machen. Denn wir Menschen sind Gewohnheitstiere. Wenn wir jeden Tag zu einer ähnlichen Zeit und im gleichen Tagesablauf unsere Sportsachen anziehen und loslegen, wird es immer leichter. Vielen Menschen hilft eine solche Routine beim Dranbleiben.

Es kann allerdings auch in ein gefährliches Gegenteil umschlagen. Denn wenn du es dir mental nicht mehr erlauben kannst, auch mal einen Tag sportfrei zu machen, wird es problematisch. Dann gerätst du in ein zwanghaftes Verhalten, was dich möglicherweise einschränkt und dir früher oder später beginnt zu schaden. Es heißt nicht, dass jede*r Sportler*in, die täglich etwas macht, automatisch auch ein Problem hat. Absolut nicht. Aber es ist wichtig, im Auge zu behalten, ob es dort eine exzessive oder zwanghafte Komponente gibt.

In meinen Augen sollte jede*r Athlet*in in der Lage zu sein, auch mal einige Tage keinen Sport zu machen. Denn das zeigt, ob du wirklich rein aus gesundheitlichen oder körperlichen Gründen deine Workouts machen willst. Oder du findest heraus, ob dort noch andere Kompensationsmechanismen hineinspielen.

Workout oder Training – was ist der Unterschied?

Wenn wir über tägliche Workouts sprechen, möchte ich noch ein wichtiges Grundlagenwissen anbringen. Denn Workout ist nicht gleich Training. Und Training ist nicht gleich Workout. Was das bedeutet? Lass‘ es mir dir erklären!

Was ist Training?

Training ist im Bereich Sport regelmäßige körperliche Bewegung (Belastung) zum Zwecke der Leistungssteigerung bzw. zur Erhaltung der sportlichen Leistungsfähigkeit auf der Basis von Wachstumsprozessen“ (Quelle: Wikipedia)

Einfach ausgedrückt bedeutet das, Training verfolgt das Ziel, besser zu werden.

Nicht jedes Workout macht dich besser. Wenn du beispielsweise seit Jahren jeden Tag die gleiche Runde im gleichen Tempo und zur gleichen Tageszeit läufst, verändert sich nichts mehr in deinem Körper. Diese Laufrunde ist dann für dich kein Training mehr. Es ist Bewegung, Sport und ein Workout. Aber es ist kein Training.

Das gleiche passiert, wenn du jeden Tag 10 oder 20 Minuten Workout machst. Sind diese Workouts immer gleich wenig intensiv, sind sie kein Training.

Willst du jeden Tag #Workouts machen? Ist das gut oder schlecht? Das solltest du über #tägliches #Training wissen!

Was heißt das nun? Der Nachteil täglicher Workouts

Beim Training geht es um Steigerung. Wenn du etwas an deinem Körper oder deiner Leistungsfähigkeit verändern willst, kommst du um unterschiedliche Reize nicht herum. Dazu gehören schwerere Gewichte, Variationen in Tempo und Dauer oder andere Steigerungen. Beim Laufen spielt natürlich auch die Strecke eine Rolle. Nach solchen intensiveren Einheiten benötigst du Zeit für die Regeneration.

Es liegt in der Natur der Sache, dass wir als Hobbysportler*innen nicht jeden Tag einfach immer mehr und besser machen können. Wir brauchen gezielt Einheiten, die einen Trainingsreiz setzen und dann wieder Gelegenheit zur Erholung.

Oftmals lohnt es sich für uns als Hobbysportler*innen viel mehr, auf 2-4 intensive Trainingseinheiten zu setzen als jeden Tag irgendein Workout zu machen. Damit gehst du sicher, dass du innerhalb dieser wenigen Einheit wirklich fokussiert und intensiv trainieren kannst und einen Trainingsreiz setzt. Dazwischen hast du dann Gelegenheit zur Erholung. Natürlich ist es vollkommen okey, an den Ruhetagen dann spazieren zu gehen, leichtes Yoga zu machen oder dich anderweitig zu bewegen. Aber eben nur regenerativ und erholsam. 

Die besten Tipps für #tägliche #Workouts - darum empfehle ich es NICHT, jeden Tag zu #trainieren.

Die besten Tipps rund um tägliche Workouts

Grundsätzlich kannst du also jeden Tag Workouts machen. Wenn du ein paar Dinge beachtest. Je nachdem, was dein Ziel ist und was du dir von den Workouts versprichst, benötigst du ein paar Anpassungen und unterschiedliche Verhaltensweisen. In diesem Abschnitt bekommst du die besten Tipps.

  • Tägliche Workouts in einer ähnlichen geringen Intensität kannst du machen, wenn du sie gewohnt bist. Diese Workouts können dir helfen, dein Wohlbefinden zu steigern. Allerdings wird sich durch sie wenig an deiner Leistungsfähigkeit oder deinem Körper verändern. Das ist natürlich in Ordnung so, wenn dieses Ziel nicht im Vordergrund für dich steht.
  • Wenn du einen Trainingsreiz setzen möchtest, benötigt es für tägliche Workouts mehr Planung. Du kannst täglich trainieren, wenn du intensive und regenerative Einheiten abwechselt. Dann könntest du zum Beispiel drei intensive Krafttrainings pro Woche machen, zwei regenerative Cardio-Einheiten und zwei Mobility-Einheiten. Natürlich nur, wenn das deinem Trainingsstand entspricht.
  • Die meisten Trainierenden profitieren mehr von 2-4 intensiven Trainingseinheiten pro Woche als von täglichen Workouts. 
  • Beachte, dass regenerative Einheiten nicht fordernd sind. Sie befinden sich in einem sehr niedrigen Pulsbereich und verursachen weder Erschöpfung noch Muskelkater.
  • Wenn es dir beim Dranbleiben hilft, etabliere eine Routine, in der du jeden Tag zur gleichen Zeit aktiv bist. Beachte aber den zweiten Punkt und überlaste dich nicht. Ein Spaziergang kann beispielsweise dann auch so eine regenerative Einheit sein und die Routine aufrecht erhalten.
  • Bleibe ehrlich zu dir selbst. Regenerierst du ausreichend? Drehst du durch, wenn du mal nicht jeden Tag Workouts machen kannst? Ist eine gelegentliche Sportpause für dich auszuhalten? Wenn nein, empfehle ich dir eine professionelle Unterstützung durch Trainer*innen oder Coaches.
  • Einen oder zwei komplette Ruhetage pro Woche finde ich empfehlenswert. Pause ist gut! Denn in der Pause wirst du besser. Von dieser Menge Ruhetage profitieren die meisten Menschen vor allem körperlich.

Meine Erfahrung & Fazit

Tatsächlich habe ich früher noch sehr viel häufiger und nahezu täglich trainiert. Inzwischen beschränke ich mich auf 3-4 Krafteinheiten (im Wechsel schwer und leicht) und einmal laufen. Ich habe also mindestens zwei oder drei Ruhetage. Seitdem kann ich mich sehr viel besser im Training steigern, habe mehr Energie und fühle mich insgesamt fitter. Du siehst also: viel hilft nicht immer viel!

Behalte deine Regeneration im Blick. Denke an deine Ziele. Und überlege, ob es für dich wirklich sinnvoll ist, jeden Tag ein Workout zu machen. In den meisten Fällen überwiegt nämlich der Sinn von Ruhetagen. Und wenn du dich für tägliche Workouts entscheidest, denke an die richtige Abwechslung und regenerative Einheiten.

#Jeden #Tag #Workout? Das solltest du dringend beachten, wenn du #täglich #trainieren willst! Die besten Tipps rund um Home Workouts und Fitnesstraining.

Author: Paula Thomsen

Paula Thomsen ist die Gründerin von Laufvernarrt. Mit ihrer gebündelten Expertise als staatlich anerkannte Physiotherapeutin, Ernährungsberaterin und Personal Trainerin widmet sie sich ganzheitlich und fundiert den Themen rund um Fitness, Ernährung, Training und mentale Gesundheit.