Die 5 größten Fehler beim Abnehmen – darum scheitert die Diät!
Hast du schon einmal versucht abzunehmen oder eine Diät zu machen? Vielleicht warst du erfolgreich – dann gratuliere ich dir von Herzen. Vielen Menschen allerdings misslingt der Versuch, oft auch auch mehrmals. Aber warum scheitern Diäten eigentlich so oft? In diesem Blogartikel erfährst du die größten Fehler beim Abnehmen.
Die 5 größten Fehler beim Abnehmen
Das sind sie – die größten Fehler beim Abnehmen. Über die Jahre als Ernährungsberaterin, Personal Trainerin und Physiotherapeutin habe ich zahlreiche Menschen beim Abnehmen begleitet und beobachtet. Dabei konnte ich Muster feststellen und immer wieder grundlegende Fehler aufdecken. Warum scheitert die Diät? Hier kommen fünf häufige Mechanismen.
#1 Du denkst zu kurzfristig
Wenn wir uns die Google-Suchanfragen anschauen, lässt sich innerhalb von Sekunden ein häufiges Phänomen erkennen.
Eine der häufigsten Suchanfragen im Kontext Gewicht und Abnehmen ist nämlich wie folgt:
„schnell abnehmen“
40.500 Mal wird diese Phrase jeden Monat in Deutschland recherchiert.
Wenn wir das nun vergleichen mit
„dauerhaft abnehmen“ oder
„langfristig abnehmen“
Kommen wir gerade mal auf lächerliche 720 Suchanfragen im Monat.
Und genau das ist ein Problem: Wir wollen schnell abnehmen, aber nicht langfristig denken. Doch genau wie eine Gewichtszunahme nicht über Nacht passiert, wird auch keine Diät der Welt innerhalb von zwei Wochen alle überschüssigen Pfunde verbrennen.
Abgesehen davon: Was kommt nach der schnellen Gewichtsabnahme? Der Jojo-Effekt? Erneutes Zurückrudern in alte Gewohnheiten?
#2 Du verlässt dich auf Diät anstatt auf Lebens-Umstellung
Vermutlich kommt dieser Gedanke aus einer ähnlichen Richtung wie der Wunsch nach „schnell abnehmen“. Denn viele Menschen verlassen sich auf eine schnelle, kurze Diät anstatt einer dauerhaften Veränderung des Lebens.
Es ist vergleichsweise einfach, sich für einige Wochen massiv zu disziplinieren und einfach eine Diät durchzuziehen. Doch ans Ziel bringt es die wenigsten Menschen. Denn wenn du langfristig abnehmen und dann auch dein Gewicht halten willst, braucht es auch einen langfristigen Ansatz.
Deswegen bin ich ein Fan von Lebens-Umstellungen. Schritt für Schritt kannst du deine Gewohnheiten verändern und Körper und Geist umprogrammieren. So gelangst du langfristig ans Ziel.
Natürlich dauert eine solche Lebens-Umstellung länger. Aber dafür bleibt sie in den meisten Fällen auch dauerhaft. Weil du von vorn herein lernst, anders mit deinem Körper, dem Essen und dem Alltag umzugehen.
#3 Deine Herangehensweise basiert auf Verzicht und Willenskraft
„Es mangelt mir an Disziplin, um abzunehmen“
Kommt dir dieser Satz vielleicht bekannt vor?
Viele Menschen denken, dass sie vor allem Willenskraft und Disziplin benötigen, um abzunehmen. Sie setzen auf Verzicht und darauf, sich selbst maximal zu kontrollieren.
Für einige Zeit funktioniert dieses Modell vielleicht auch. Wenn wir uns voll darauf fokussieren, können wir viele Dinge auch nur über Disziplin erreichen und indem wir uns anstrengen.
Langfristig jedoch ist diese Herangehensweise zum Scheitern verurteilt. Hunger lässt sich dauerhaft nicht durch Disziplin oder Willensstärke bändigen. Und der Alltag bietet jede Menge Hindernisse, die dir deine Willenskraft rauben. Jedes Mal, wenn du erschöpft bist, hungrig bist oder ungeplante Ereignisse auf dich zukommen, nagt das an deiner Disziplin.
Es ist kein Wunder, wenn es dann zu Heißhungerattacken kommt oder zu Entscheidungen, die du im Nachhinein bereust.
Eine Gewichtsabnahme, die nur auf Disziplin und Verzicht basiert, bedeutet automatisch auch jede Menge schlechtes Gewissen und Schuldgefühle.
Die Lösung dafür ist erneut simpel – wenn auch nicht einfach.
Denn sie nennt sich Gewohnheiten.
Gewohnheiten benötigen keine Disziplin. Zumindest nicht mehr, wenn sie erstmal antrainiert sind. Wenn du es also schaffst, 30-66 Tage das gleiche zu tun, wird es Gewohnheit. Dann benötigst du keine Willenskraft mehr.
Beginn mit simplen und kleinen Veränderungen. Das könnte sein:
- regelmäßige Mahlzeiten
- zu jeder Mahlzeit Gemüse
- mehr Protein
- langkettige Kohlenydrate bevorzugen
- hochwertige Fettquellen
- täglich einige Minuten Bewegung
- 2-3x wöchentlich einige Minuten Training
- 90% satt essen
Nach und nach entwickelst du so ein Sammelsurium an Gewohnheiten, die dich langfristig und ganz automatisch an dein Ziel bringen.
#4 Du siehst nur noch Kalorien
Kalorienzählen ist ein häufiges Tool, wenn es ums Abnehmen geht.
Grundsätzlich hat es auch seine Berechtigung. Denn ein bewusster Umgang mit Nahrung ist essentiell, wenn du abnehmen möchtest. Kalorienzählen kann dir helfen, deine Energiezufuhr besser einzuschätzen und langfristig dein Verhältnis zu Lebensmitteln zu verbessern. Vielleicht merkst du zum Beispiel, dass bestimmte Lebensmittel sehr viele Kalorien haben und dich gar nicht sättigen. Oder aber du stellst fest, dass du viel zu große Portionen zu dir genommen hast. Viele Menschen unterschätzen den Energiegehalt ihrer Nahrung.
Und doch kann Kalorienzählen zu einem Problem werden. Nämlich immer dann, wenn Kalorien dein einziger Maßstab für die Lebensmittelauswahl werden.
Kalorien sind nichts Schlechtes. Es gibt kalorienreiche Lebensmittel, die dir enorm beim Abnehmen und dem allgemeinen Wohlbefinden helfen können. Und es gibt kalorienarme Lebensmittel, die dich keineswegs weiterbringen.
Ein klassisches Beispiel:
100g Gummibären haben mehr als 200 Kilokalorien weniger als 100g Mandeln.
Solltest du deswegen Mandeln einfach durch Gummibären ersetzen?
Natürlich spricht grundsätzlich nichts dagegen, gelegentlich etwas Süßes zu essen. Das ist keine Frage.
Und doch werden dich 100g Mandeln vermutlich sehr viel besser sättigen und langfristig sehr viel mehr zum Wohlbefinden beitragen. Die Mandeln liefern außerdem essentielle Fettsäuren, Mikronährstoffe und Spurenelemente und Ballaststoffe. Von 100g Mandeln wirst du wahrscheinlich einige Stunden gesättigt sein. Während du nach 100g Gummibärchen direkt wieder hungrig sein wirst. Und zwar sehr hungrig, weil du eine riesige Blutzucker-Schwankung provozierst. Abgesehen davon werden die beiden Lebensmittel ganz unterschiedlich verstoffwechsel und verarbeitet. Einer Studie zufolge zum Beispiel führen 30g Nüsse täglich zusätzlich zur normalen Energiezufuhr zu keiner Gewichtszunahme.
Wenn dir Kalorienzählen beim Abnehmen hilft, ist das eine super Sache. Wenn du jedoch merkst, dass sich dein Verhältnis zum Essen negativ verändert und du bestimmte Dinge nur noch auf Grund ihres geringen Kaloriengehalt isst, du auf hochwertige und dein Lieblings- Lebensmittel verzichtest, weil sie eine gewissen Kalorienzahl haben oder du unglaubliche Mengen kalorienarmer Lebensmittel verzehrst, wird es problematisch.
#5 Du versuchst deinen Selbstwert zu kompensieren
„Wenn ich abnehme, kann ich mich selbst lieben.“
Eine der häufigsten Lügen des Abnehmens ist wohl, dass es der Schlüssel zum Selbstwert ist.
Verstehe mich nicht falsch: Natürlich haben wir ein gesellschaftliches Problem, das sich um Gewicht und Schönheitsideale dreht. Keine Frage, dass das auch Menschen betrifft, die von der gesellschaftlichen Norm abweichen.
Und doch darf Abnehmen nicht das Mittel zum Selbstwert werden. Weil es in den wenigsten Fällen wirklich klappt.
Der Weg aber funktioniert anders herum:
„Weil ich mich selbst liebe, tue ich etwas für meinen Körper.“
Das ist erstmal sehr einfach gesagt. In der Umsetzung natürlich schwieriger und ein langer Weg. Ich habe schonmal über Selbstliebe geschrieben und lege dir den Selbstliebe-Guide ans Herz. Wenn du große Probleme mit deinem Selbstwert hast, kann auch professionelle Hilfe eine Überlegung sein. Mir selbst hat die jahrelange Arbeit in Coachings und Therapien unheimlich geholfen, mich selbst besser zu akzeptieren und meinen eigenen Wert auch unabhängiger vom Gewicht zu betrachten. Ich habe dadurch aufgehört, mich zu bekämpfen und angefangen, für mich selbst zu sorgen.