Lebensmittel retten – Meine Tipps für einen nachhaltigeren Umgang mit Lebensmitteln
Nachhaltig essen muss kompliziert und teuer sein? Ich beweise dir heute das Gegenteil – nämlich wie du mit wenig Zeit, wenig Geld und unterschiedlich viel Aufwand Lebensmittel retten kannst. Damit kannst auch du einen Beitrag zur Umwelt und dem Klimawandel leisten und gleichzeitig selbst davon profitieren!
Vielleicht hast du es mitbekommen. In den letzten Monaten setze ich mich vermehrt mit einer nachhaltigen Lebensweise auseinander. Mein Badezimmer ist inzwischen komplett müllfrei. Meine Küche verliert immer mehr an Müll. Ich arbeite an einem eigenen nachhaltigen Sportlabel. Und ich rette Lebensmittel.
Lebensmittel retten muss gar nicht schwer sein, viel Geld kosten oder besonders viel Zeit in Anspruch nehmen. Deshalb möchte ich dir meine besten Tipps vorstellen, wie auch DU Lebensmittel retten kannst.
Lebensmittel retten Tipps
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Lebensmittel retten bei Etepetete
- Bei Etepetete ist jedes Obst und Gemüse schön. Hier kannst du Lebensmittel direkt vom Bauern retten – egal, ob krumm, schief und nicht der Norm entsprechend. Etepetete liebt bio und Nachhaltigkeit und schickt biologisches Obst und Gemüse direkt zu dir nach Hause. Du kannst dir online deine Retterbox im Abo bestellen und sicher sein, dass nur die beste Qualität zu dir geschickt wird. Das spart verdammt viel Zeit, weil du weder einkaufen gehen noch vor Ort in Betriebe musst, um etwas Gutes zu tun. Dein Wocheneinkauf macht sich also quasi von selbst und du tust derweil noch etwas für deine Umwelt! Was mir besonders gut gefällt – die Produkte sind alle so regional wie nur möglich. Außerdem ist Etepetete völlig transparent, was die Herkunft und Produktion der einzelnen Lebensmittel angeht. Bei Etepetete geht Qualität vor Aussehen. Mit „LAUFVERNARRT“ kannst du fünf Euro auf deine erste Box sparen.
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Lebensmittel retten bei Foodsharing
- Bei Foodsharing kannst du Lebensmittel direkt in den Betrieben retten. Such einfach nach Betrieben in deiner Nähe und beginne zu retten! Das kostet natürlich deutlich mehr Zeit (du musst zum Betrieb hin, vor Ort sortieren und ggf. noch Lebensmittel verteilen) und die Mengen, die du rettest, können stark schwanken. Dafür musst du kein Geld bezahlen, was natürlich besonders für Schüler oder Studenten mit weniger Geld oder Personen, die Lust auf ein Ehrenamt haben, cool ist.
- Wenn du Lebensmittelretter werden willst, gehst du einfach auf die Website von Foodsharing und erstellst dir einen Account. Dann absolvierst du das Quiz für Foodsaver. Wenn du im Anschluss von einer Botschafterin oder einem Botschafter aus deiner Region kontaktiert wirst, erklärst du ihr oder ihm, dass du nun auch Lebensmittel retten möchtest. Du darfst dann drei Einführungsabholungen machen, in denen du Foodsharing und die Abläufe kennenlernst. Nach allen Einführungsabholungen kannst du deinen Foodsaver-Ausweis beantragen und eigenständig in Betrieben abholen.
- Außerdem gibt es die Möglichkeit von Essenskörben. So kannst du Lebensmittel abgeben, die bei dir übrig sind oder Lebensmittel von anderen Personen bekommen, die diese nicht mehr verwenden können. Das ist super, weil es damit nicht mehr nur der Verschwendung in Betrieben, sondern auch in Privathaushalten entgegenwirkt.
- In den Foodsharing-FAQs und im Foodsharing-Wiki bekommst du noch mehr Tipps und Hilfe rund um alle Abläufe bei Foodsharing.
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Lebensmittel retten in der Wildnis
- In der Wildnis gibt es zahlreiche Möglichkeiten, Lebensmittel zu retten, indem du wildes Obst pflückst. Ich stachle dich hier auf keinen Fall zum Hausfriedensbruch an, sondern meine wirklich Obst, das niemandem gehört. Du findest zum Beispiel bei Mundraub eine Karte, bei der jeder Mensch Orte angeben kann, an denen frei verfügbare Obstbäume, Nussbäume und Sträucher zu finden sind. Dort findest du eigentlich in jeder Region ein paar Orte, an denen Obst noch gepflückt werden will – selbst in Großstädten. Ansonsten halte das nächste Mal einfach deine Augen auf, wenn du in der Natur unterwegs bist. Himbeeren, Brombeeren, Pflaumen, Mirabellen, Äpfel, Birnen, Fliederbeeren und mehr kannst du kaum regionaler und biologischer finden!
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Lebensmittel retten beim gemeinsamen Essen
- Gehst du manchmal mit Freunden oder allein essen? Schaffst du es immer, alles aufzuessen? Wenn nein, gibt es eine simple Möglichkeit, der Verschwendung entgegenzuwirken und Lebensmittel zu retten. Lass dir nächstes Mal einfach deine Reste einpacken. Im besten Fall hast du sogar eine eigene Dose dabei, um zusätzlichen Müll zu vermeiden.
- Sicher kennst du das – es wird gemeinsam gebruncht oder gegrillt und es gibt unheimlich viele Reste. Die Lösung ist – nimm so viele Reste mit, wie du in den nächsten Tagen verzehren kannst. Damit kannst du ganz ohne zusätzlichen Aufwand Lebensmittel im Alltag retten. Der Extrabonus: Du hast weniger Arbeit für die Zubereitung deiner Mahlzeiten in den nächsten Tagen.
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Lebensmittel retten in den eigenen vier Wänden
- Schmeißt du häufiger Lebensmittel weg? Dann ist es sinnig, zunächst dein Konsumverhalten zu hinterfragen. Vielleicht ist es für dich leichter, wenn du deine Einkaufsfrequenz änderst und besser vorplanst. So gehst du unnötigen Käufen aus dem Weg und schmeißt automatisch weniger weg.
- Bevor du Lebensmittel wegschmeißt, überlege doch mal, wie du sie vielleicht noch in deinen eigenen vier Wänden retten kannst. So kannst du gekochte Essensreste, Brot und Kuchen problemlos einfrieren. Hast du Gemüse oder Obst übrig, stückelst du es einfach, gibst es in Dosen oder Gefrierbeutel und dann in deine Tiefkühltruhe. Dann profitierst du direkt von einem vorportionierten Smoothie für die nächsten Tage. Hast du viel zu viel Obst, kannst du auch über eine anderweitige Verwendung nachdenken: Bananenbrot, Nicecream, Marmelade, Kuchen, Apfelmus. All das hält sich oftmals noch ein paar Tage länger als die Frucht selbst.
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Lebensmittel retten im Supermarkt
- Wenn du im Supermarkt Lebensmittel retten willst, kannst du damit anfangen, am Samstagabend einzukaufen. Die Auswahl an Gemüse und Obst ist am Samstagabend zumeist deutlich geringer, aber dafür handelt es sich wirklich um die Reste, die ansonsten wahrscheinlich weggeschmissen werden. Das bedeutet indirekt, dass du Gemüse und Obst hier in gewisser Weise vor dem Wegwerfen rettest. Ein weiterer Vorteil ist, dass das Gemüse und Obst hier besonders günstig ist.
- Eine weitere Möglichkeit von Lebensmittelrettungen im Supermarkt ist das Containern. Das allerdings ist nicht legal und kann einerseits wegen Hausfriedensbruch und andererseits wegen Diebstahls im Wert von 0€ verklagt werden. Allerdings gibt es auch hier die Alternative, mit Supermärkten zu sprechen, ob sie möglicherweise brauchbare Lebensmittel einfach neben die Tonne stellen. Die sicherere Variante ist aber natürlich auch hier das Foodsharing.
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Lebensmittel retten auf dem Markt
- Wenn du auf dem Markt Lebensmittel retten willst, empfehle ich dir, gegen Marktschluss auf dem Markt einzukaufen. Hier ist die gleiche Ausgangssituation wie am Samstagabend im Supermarkt. Der Unterschied ist, dass das meiste Gemüse und Obst zusätzlich ohne Plastik zu bekommen ist, einige Stände regionaler sind und du mitunter Bioqualität erhältst. Teilweise werden gegen Marktschluss auch noch ganz Kisten Mangos, Bananen oder Äpfel sehr günstig an den Mann oder an die Frau gebracht, was immer noch die bessere Alternative zum Wegschmeißen ist.
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Lebensmittel retten in Hofläden
- In Hofläden einzukaufen hat zwar zumeist weniger mit Retten zu tun als die anderen Möglichkeiten. Dennoch ist es durch den geringeren Transportweg und die direkte Unterstützung lokaler Bauern deutlich umweltfreundlicher und nachhaltiger als der reguläre Einkauf im Supermarkt. Vielleicht gibt es sogar die Möglichkeit, mit einem Bauern über Foodsharing zu sprechen und auch dessen „Abfälle“ noch weiterzuverwenden.
Hast du dir schonmal Gedanken darüber gemacht, Lebensmittel zu retten und damit Verschwendung und Umweltverschmutzung entgegenzuwirken? Erzähle mir doch gerne mal von deinen besten Tipps und Tricks, wie du persönlich die Verschwendung minimierst und im Alltag Lebensmittel rettest!
Vielen lieben Dank, dass du so etwas schreibst, postest und betreibst! Ich hätte eine Nummer 8 für dich: Solidarische Landwirtschaft! So kauft man direkt beim Bauern „nebenan“ ein und unterstützt gar nicht erst die großen Supermarkt-Ketten. https://haus-und-beet.de/solawi/ für dich zum Nachlesen 🙂
Viele Grüße, Izabella
P.S.: Dein Pinterest-Pin ist geteilt!
Hey, vielen Dank für deinen tollen Artikel!
Dein Tipp Nummer 4 ist von allen bislang mein persönlicher Lieblingstipp. Ich finde es immer eine Schande wenn ich sehe wie viel essen, besonders in Restaurants und Hotel verschwendet wird (Hab selber 7 Jahre im Hotel gearbeitet). Meine eignen Reste und auch die von meinen Freunden zu essen oder zu mindest mit zu nehmen für den nächsten Tag ist eine super (leckere) Lösung. 🙂
Sehr cooles Thema! Danke für die Zusammenfassung und dass du da so viele Möglichkeiten aufzeigst… hätte nicht an alle gedacht. 🙂